Digitale Oszilloskope –
Der Weg zum professionellen Messen

Oszilloskope kaufen – Hinweise und Ratgeber zur richtigen Wahl beim Oszilloskop-Kauf

Digitale Oszilloskope Joachim Mueller, Beam-Verlag ISBN: 978-3-88976-168-2

Das Oszilloskop ist eines der wichtigsten Geräte der elektronischen Messtechnik, das zur Darstellung von Signalverläufen über der Zeitachse eingesetzt wird. Das um 1930 entstandene Gerät hat sich, speziell in den letzten beiden Jahrzehnten, erheblich weiterentwickelt und basiert jetzt – gegenüber dem früheren analogen – auf einem volldigitalisierten Konzept. Dadurch konnten zusätzliche Funktionen realisiert werden, die den Einsatz des Oszilloskops heute auch bei bisher noch nicht abgedeckten Applikationen ermöglichen. Es ist damit zu einer übergreifenden Plattform geworden, wodurch der Anspruch an das erforderliche Hintergrundwissen des Anwenders allerdings deutlich gestiegen ist. Das vorliegende Werk ebnet auf praxisnahe Weise den Weg zum professionellen Messen mit dem Digitaloszilloskop!

Das digitale Oszilloskop arbeitet ganz anders, als das relativ einfachere, analoge Konzept. Durch die erforderliche Analog-Digital-Wandlung entstehen jedoch Effekte, die bei analogen Oszilloskopen völlig unbekannt waren. Beispiele dafür sind u.a. das Aliasing, bei dem Geistersignale auftreten, die real nicht vorhanden sind, oder Blindzeiten, durch die relevante Signalereignisse unerkannt bleiben können. Der erfolgreiche Einsatz von digitalen Oszilloskopen macht daher detailliertere Kenntnisse ihres Funktionsprinzips unabdingbar. Die Darstellung der Praxis-Demonstrationen, der inhaltliche Schwerpunkt des Buches, erfolgt mit einem High-End-Oszilloskop, um auch Auswirkungen in Grenzbereichen aufzeigen zu können. Für die Umsetzung der vorgeschlagenen Praxis-Demonstrationen reichen jedoch oft ein vorhandenes Oszilloskop und ein Labor-Signalgenerator aus.

Inhalt:

  • Passive und aktive Tastkopfkonzepte
  • Feldsonden, Stromzangen
  • Bandbreiten und Eigenanstiegszeiten
  • Thermisches Rauschen, Quantisierungsrauschen
  • Frontend, ADC, SFDR, SINAD, ENOB
  • Vertikale Auflösung, High-Resolution-Modus
  • Akquisition, Rekordlänge Dezimation, Aliase,
  • effektive Samplingrate, ETS-Modus
  • Rekonstruktion, Waveformzyklus, Blindzeit
  • Digitaler Trigger, Pre-Trigger, Runt, Window
  • FFT, Fensterung, Leckeffekt, RBW, Gating
  • EMV-Pre-Compliance, Harmonische
  • Falschfarbendarstellung, Spektrogram

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Den bedeutendsten Anteil des Umbruchs im zeitlichen Ablauf der Weiterentwicklung hat der Vertikalteil erfahren. Als vergleichbares Pendant für den Umbruch könnte aus der Konsumerelektronik die Entwicklungsgeschichte von der Schallplatte zur CD bzw. DVD angeführt werden. Gleichwohl existieren in der Audiowelt als auch bei der Messtechnik zwei Lager aus jeweils überzeugten Anwendern der digitalen bzw. analogen Technik. Häufig sprechen verstärkt Liebhaber der klassischen Musik der analogen Schallplatte deutlich mehr Wiedergabequalität zu als dem digitalen Medium. Für die analoge Messtechnik, besonders das Oszilloskop, stößt man noch vereinzelt auf vergleichbare Meinungen. Die permanente Weiterentwicklung der digitalen Konzepte ließ das Gewicht der Kritikpunkte deutlich schwinden. Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die analoge Technik, dem ursprünglichen Start der Entwicklung des Oszilloskops. Viele Geräte der analogen Generation stehen heute noch im Dienst…
(Vertikalsystem weiterlesen als pdf-download)

Der in den vergangenen Jahrzehnten vollzogene Umbruch von analoger zu digitaler Technik bleibt nicht auf den Vertikalteil des Oszilloskops beschränkt. Das begründet sich auf die unmittelbare Interaktion zwischen Vertikal- und Horizontalteil, die gegenüber dem ursprünglichen analogen Konzept im digitalen noch engere Zusammenhänge aufweist. Der Takt der Analog-Digital-Wandlung wird durch den Horizontalteil bestimmt. Daraus resultiert die Samplingrate, die gerne als DER Parameter zur Beurteilung der  Leistungsfähigkeit eines Geräts herangezogen wird. Während der vergleichbare Schlüsselparameter des Vertikalteils – die vertikale Auflösung – bei der Weiterentwicklung, weg von den üblichen 8 Bit zu höheren Auflösungen, sich nur sehr verhalten bewegte, erfuhr im gleichen Zeitraum die Samplingrate Steigerungen um mehrere Zehnerpotenzen.

Zunächst erfolgt eine kurze Darstellung des ursprünglichen analogen Horizontalteils, um nachfolgend die Hintergründe und Randbedingungen der Digitalisierung dieser Systemkomponente zu erfassen. Bei der Digitalisierung werden die anfangs verwirklichten Konzepte gestreift, das ermöglicht zu beurteilen, ob das Gerät einer früheren Generation bestimmten Anforderungen an die aktuelle Applikation noch gerecht sein wird…
(Horizontalsystem weiterlesen als pdf-download)

Die Aufgabe des Triggersystems kann mit wenigen Worten beschrieben werden: Es soll ein stehendes Bild der Messkurve auf dem Display abgebildet werden. So einfach die Anforderung klingt, gestaltet sich doch ihre Umsetzung sehr komplex. Dass die Aufgabe nicht so einfach zu lösen ist, zeigt schon die Tatsache, dass der Trigger nicht zeitgleich mit dem Oszilloskop erfunden wurde, sondern erst viel später. Die ersten Messgeräte, die man aus heutiger Sicht als Oszilloskop einstufen könnte, stammen aus dem Jahr 1906. Um stehende Bilder auf dem Bildschirm zu erhalten, musste die Frequenz der Ablenkspannung auf ganzzahliges Vielfaches oder Übereinstimmung der Phase zum Eingangssignal getrimmt werden, bei unstabilen Messsignalen ein fast aussichtsloses Unterfangen. Bis zu Erfindung des heute bekannten Triggers dauerte es noch 40 Jahre…

(Triggersystem weiterlesen als pdf-download)

FFT-Anwendung – Harmonische Verzerrungen
Die FFT des Oszilloskops bietet, je nach Ausstattung, mitunter leistungsfähige Auswertefunktionen, zu denen auch die Bestimmung der Harmonischen Verzerrungen gehört, oft als THD bezeichnet (Total Harmonic Distortion). Bei der Vergabe der Ordnungszahl für die Harmonischen kommt es immer wieder zu Irritationen, deshalb soll zunächst eine Vereinbarung getroffen werden, die für die nachfolgenden Abschnitte angewendet wird. Die Problematik entsteht meistens, wenn die drei Begriffe Grundwelle (Fundamental), Oberwelle und Harmonische untereinander gemischt verwendet werden. Das Bild verdeutlicht die Zusammenhänge der einzelnen Begriffe untereinander.
Wird der Begriff Harmonische verwendet, so gilt er exklusiv für alle zu betrachtende Frequenzanteile. Die 1. Harmonische stellt den Hauptanteil einer bestimmten Signalform dar und enthält den größten Anteil der Energie. Darauf folgen als ganzzahliges Vielfaches der Frequenz, in aufsteigender Ordnungszahl weitere Harmonische, deren Energieinhalt unterschiedliche Werte annimmt. Bei einem reinen Sinus gibt es nur die 1. Harmonische. Betrachten wir zunächst ein Beispiel …

(Praxis-Demonstration weiterlesen als pdf-download)

Author: Joachim Müller

Format 21 x 28 cm, 388 Seiten, durchgehend vierfarbig

beam-Verlag 2017
ISBN: 978-3-88976-168-2
Preis 47,90 € inkl. MwSt

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